Gedanken zur Fastenzeit

Die Fastenzeit beginnt. Viele Menschen nehmen diese Wochen als Anlass, sich zu besinnen. Zu besinnen auf ihre Essgewohnheiten, manche auch auf ihre Konsumgewohnheiten. Manche üben Alkoholverzicht.

Ja, es geht in der Fastenzeit um die Besinnung auf das Wesentliche, auf das, was wir wirklich brauchen – es kann auch mehr sein. Ein Mehr an Bewegung, ein Mehr an Zuwendung. Es ist auf jeden Fall ein Mehr an Gespür für den eigenen Körper, damit wir auch spüren was der Seele guttut. Wer sich selbst spürt, der wird auch sensibel für den Nächsten, für unsere Umgebung, für Natur und Umwelt.

Der Effekt der Fastenzeit ist Erkenntnis, was brauche ich, aber auch, was brauche ich nicht. Denn wir sind ja oft getrieben von Vorgaben der Gesellschaft, von der täglichen Hast, manchmal sind die wahren Bedürfnisse versteckt hinter schnell erfüllbaren Konsum.

Wem ist nicht schon passiert, dass er oder sie den Fernseher eingeschaltet hat, weil er oder sie Ruhe und Entspannung gebraucht und zwischendurch gegessen statt einfach getrunken hat?

Genau dort ist auch die Verbindung zum Umweltschutz zu finden. Genauso, wie wir uns bewusst machen, ob wir nun diese halbe Tafel Schokolade so nebenbei in uns „hineinstopfen“, oder sie lieber bewusst auf der Zunge zergehen lassen, oder ob wir uns lieber hinsetzen und einige Seiten in einem guten Buch lesen oder ein Musikstück hören, oder aber einen Apfel essen, ist es auch mit dem Einkaufs- und Mobilitätsverhalten.

Fahre ich zum Bäcker, der zehn Minuten Fußmarsch entfernt ist, mit dem Auto und suche drei Minuten einen Parkplatz, oder – auf dem Lande – trage ich die Flaschen zu Fuß zum Altglas und genieße das Vogelgezwitscher am Waldrand oder entdecke ich den ersten Wiedehopf auf dem Feld? Kaufe ich beim Direktvermarkter in der Region oder kaufe ich die importierte Massenware aus Übersee, die zwar billiger ist, aber unsere Gesellschaft die fehlende Kerosinsteuer, Lärm und Luftverschmutzung kostet?

Im Rahmen der 24Stunden Challenge zur Erarbeitung der Vision einer Klimaneuzeit, dem steirischen Weg des Klimarates im Bund, entstand ein Bild der Entschleunigung, des geänderten Konsumverhaltens, der sozialen Nähe. Das waren die wahren Bedürfnisse der Teilnehmer, die die steirische Bevölkerung widerspiegeln: jung und alt, aus der Stadt und vom Land, aus Ober-, West- und Oststeiermark, ….

Mit diesen Gedanken unserer Mitgestalterin Ulrike wünschen wir Ihnen eine besinnliche und bereichernde Fastenzeit!

Omas for Future Südsteiermark

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